Tanztheater-Mitmach-Projekt
„Im Wald der Hexe Grundala“ – Vorführung war ein voller Erfolg
Mit dem Stück „Im Wald der Hexe Grundala“, das am vergangenen Wochenende in der Mehrzweckhalle Unteröwisheim vor jeweils rund 250 Besuchern – darunter auch Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho – gleich zweimal aufgeführt wurde, ist Organisatorin Joyce Filsinger ein großer Wurf gelungen. Am Ende gab es stehende Ovationen des begeisterten Publikums, das eine stimmungsvolle Aufführung mit viel Herzblut und Leidenschaft erlebte.
„Der Gedanke, wieder eine Tanzgeschichte vorzuführen, kam mir vor zwei Jahren nach der Corona-Pandemie, als wir unser soziales Leben nahezu einstellen mussten“, sagt Tanz-Pädagogin Joyce Filsinger aus dem Kraichtaler Stadtteil Oberöwisheim. Vereine sowie auch sie selbst durften nicht mehr unterrichten, auch in den Schulen sei dies nur unter erschwerenden Bedingungen möglich gewesen. „Vielen anderen Angeboten wie Chorproben, Schulgarten, Fotoworkshops und AG’s waren in dieser Zeit sprichwörtlich das Licht ausgegangen und es war sehr schwierig, es danach wieder in Gang zu bringen.“ Nach eineinhalbjährigen Proben war das Stück reif für die Bühne und die Reise begann.
Eine Pädagogisch und künstlerisch großartige Leistung
Die Bühnenkünstler des Abends verbeugten sich und genossen den Applaus des Publikums, das aus Eltern, Omas und Opas, Lehrkräften und Kindern bestand.
Joyce Filsinger hatte im Jahre 2020 das Buch „Wir in Kraichtal“ veröffentlicht und teilte mit: „Ich wollte jetzt einfach meinen Ballettmädchen wieder die Möglichkeit geben, vor Publikum auftreten zu dürfen“. In der Vergangenheit hatte sie öfters mit Beteiligung anderer tänzerisch etwas auf die Beine gestellt. Dieses Mal hatte sie die Schulen in Kraichtal mit einbezogen, so den Zusammenhalt untereinander gestärkt.
„Für die Schülerinnen und Schüler ist die Mitarbeit an einem Tanz-Theaterstück mit der Möglichkeit, einmal auf der Bühne zu stehen, einfach toll und sie vergessen das ihr Leben lang nicht.“
Reges Mitwirken der Schulen
In der Folge hatten sich vier Schulen aus Kraichtal gemeldet und ihre Bereitschaft zum Mitwirken bekundet. Neben der Eisenhutschule in Unteröwisheim sangen nun auch die Kids der Schule am Wasserschloss in Menzingen unter Begleitung von Karin Gabriel zwei Lieder.
Die Burggartenschule in Oberöwisheim hatte das Bühnenbild der Hexe mitgestaltet, die Mönchswaldschule in Unteröwisheim am Bühnenbild der Zauberin mitgearbeitet. Dabei bekamen sie Unterstützung von der Kraichtaler Malerin Ute Dopf. Lange Folien wurden von den Kindern der Mönchswaldschule beklebt, die Ballettmädchen setzten die Geschichte tänzerisch um. „In den Schulen habe ich während des Unterrichts die Geschichte vorgelesen und erläutert, damit die Kinder sehen und verstehen, was später bei der Vorführung passiert“, so Joyce Filsinger, die diese Geschichte selbst geschrieben hat. Die Stimme des Vorlesers kam von „Hügelhelden“-Chef Stephan Gilliar. So sind letztlich aus dem großen Projekt viele kleine, einzelne Projekte entstanden.
Bericht von Hajo Of
Im Vorfeld des Tanztheater-Mitmach-Projektes gab es einen Vorlesetag in der Burggartenschule und in der Eisenhutschule.
Am letzten Tag vor den Herbstferien, hatten die Kinder der Burggartenschule außer ihren Schulranzen, auch ein Kuscheltier, Kissen oder eine Decke dabei. Lesevormittag war angesagt. Mehrere Erwachsene lasen den Kindern aus verschiedenen Büchern vor. Eine der Vorlesenden war Joyce Filsinger, die mit ihrer Geschichte „Im Wald der Hexe Grundala“, die Kinder auf die Vorführung am kommenden 9. und 10. November vorbereitete. Dann wird die hier in der Schule erzählte Geschichte, über eine Hexe namens Grundala, in Tanz und Theater umgesetzt.
Die Kinder der Burggartenschule haben in den letzten Monaten dafür das Bühnenbild der Hexe mitgestaltet und waren nun sehr gespannt, die komplette Geschichte über Grundala zu erfahren.
In der Geschichte geht es um das Leid einer Hexe, die nie Besuch bekommt und sehr einsam ist. Dadurch wird die an sich fröhliche Hexe zornig und böse und erschreckt die Tiere im Wald sehr. Und es geht über einen Pfau und ein Diamanttäubchen, die aus dem Zoo abgehauen sind, weil sie dort furchtbar gemobbt wurden und jetzt verzweifelt in diesem Wald ein neues Zuhause suchen. Und es geht über die Waldtiere, die dafür Lösungen suchen müssen und eine Zauberin, die die Lösungen in ihrer Glaskugel sieht.
Im November wurde die Geschichte in der Eisenhutschule vorgelesen und erläutert.