Kraichtal hilft stellt vor
Den ersten Kontakt zum Verein hatte er genau dort, wie viele andere Schutzsuchende auch.
Die Leiterin der GU hatte den Verein um Unterstützung bei der Bewältigung der vielen Aufgaben dort gebeten.
Getrennt von Frau und Kindern, fühlte sich Yaser in einer verzweifelten Lage.
Die Aussicht auf den Familiennachzug hielt ihn über Wasser. Von nun an, hatte er einen Berg von Erledigungen vor sich, um endlich, fast zwei Jahre später seine Familie wieder bei sich zu haben.
Yaser H. und seine Frau Sawsan T. haben alles dafür getan, um ihren Kindern ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen. Yaser hatte in seinem Heimatland einen akademischen Grad in Mechanik mit der Fachrichtung Heizungs- und Belüftungstechnik absolviert. Jetzt arbeitet er in der Produktion und Auftragsabwicklung eines Kraichtaler Unternehmens. Sawsan hat momentan einen Minijob in Kraichtal. In der Heimat war sie Klassenlehrerin. Der Universitätsabschluss im Erziehungswesen ermöglicht es ihr, hier nach einem Anerkennungsjahr, als Erzieherin zu arbeiten.
Alle vier Kinder gehen einen guten Weg. Im Gymnasium, der Gemeinschaftsschule und im Kindergarten fühlen sie sich wohl und haben Freundschaften geschlossen.
Fast zehn Jahre hat es gedauert, bis die Familie sich endlich wieder sicher fühlen kann. Die Einbürgerung bedeutet für die Familie sehr viel. Die Sorge wieder weggeschickt zu werden, gehört nun der Vergangenheit an. Auch die endlos scheinenden, oft sehr belastenden Behördengänge können nun abgehakt werden. Der Gang zur Urkundenübergabe beim Landratsamt Karlsruhe war von gemischten Gefühlen geprägt. Von befreundeten Familien in anderen Landkreisen hatte man bereits Unschönes gehört. Doch zum Glück war die Übergabe der Einbürgerungsurkunden in Karlsruhe für alle eine schöne Erfahrung. Alle haben sich wertgeschätzt gefühlt und die erwarteten unangenehmen Fragen blieben aus.
Der Verein freut sich mit seinem Mitglied Sawsan T. und der ganzen Familie über die Einbürgerung und noch viele Jahre des wertvollen Austausches.