Eine Taube für Damaskus

Die Verleih- und Wanderausstellung „Eine Taube für Damaskus“ von Karam Abdullah, die begleitet und gefördert vom Verein Kraichtal hilft e.V. und mit Unterstützung der Stadt Kraichtal im April 2017 im Torwächterhaus in Münzesheim zum ersten Mal gezeigt wurde, erhält bis heute große Aufmerksamkeit. Inzwischen war die Ausstellung bereits an sechs verschiedenen Ausstellungsorten zu sehen.

Menschen auf der Flucht - und wir

Im Sommer 2018 beherbergte die ev. Johannisgemeinde in Mannheim die 40 Bilder der Ausstellung im Rahmen des Förderprojekts „Menschen auf der Flucht - und wir“.

Karam Abdullah wurde ausgewählt, seine Taube zusammen mit dem Projekt „Maikäfer flieg“, einem Gemeinschaftsprojekt von Sophie Sanitvongs (Bildende Künstlerin), Lisa Massetti (Dozentin für Kunstpädagogik und Theaterregisseurin) und Mehmet Ungan (Soziologe, Musiker, und Dozent an der Orientalischen Musikakademie Mannheim), dort in einem sehr professionellen und von Herzlichkeit geprägtem Rahmen zu zeigen.

Maikäfer flieg

Das Projekt „Maikäfer flieg“ wurde in Mannheim von der Orientalischen Musikakademie, dem Gemeinschaftszentrum Jungbusch, laboratorio17, Port25 (Raum für Gegenwartskunst) der Universität und dem Stadtarchiv unterstützt. Das Projekt besteht aus Erzählungen und Briefen, Landkarten, historischen Dokumenten, Musik und einem animierten Video.

Leila und Nawar (Studierende der Weltmusik an der Popakademie BW) waren von Anfang an in das Projekt eingebunden. Die beiden haben in aller Offenheit ihre Fluchtgeschichten erzählt und das Projekt musikalisch mit den orientalischen Instrumenten Oud und Kanun unterstützt.

So werden in Wort, Musik und mit visuellen Impulsen Innenwelten von Geflüchteten sichtbar und nachfühlbar gemacht. Auch historische Quellen, Korrespondenzen von Tante Lili, der Tante der Künstlerin, aus der Zeit des zweiten Weltkriegs und aktuelle Fluchtzeugnisse sind ein Teil des Projekts.

Die Zeichnungen Sophie Sanitvongs sind Bestandteil eines animierten Videos, in dem der Maikäfer über im zweiten Weltkrieg zerstörte Städte bis in die vom andauernden Krieg zerstörten Städte Syriens fliegt. Während seines Flugs ist das alte Kinderlied "Maikäfer flieg", dessen Melodie immer orientalischer wird, je näher der Maikäfer Syrien entgegenfliegt, zu hören.

Der universelle und diachrone Charakter von Leid, Verlust und Überlebenswillen, verursacht durch Krieg und Flucht, sollen beim Betrachten sichtbar und nachfühlbar gemacht werden.

Das Projekt hat auf jeden Fall die Herzen der Betrachter angerührt und das Bedürfnis der Menschen, sich über die Themen Krieg, Flucht und Vertreibung auszutauschen, ist ungebrochen.